
Wasserstoff kann Wind- und Sonnenenergie speichern und in der Industrie Öl, Kohle und Gas ersetzen. Das Europäische Patentamt und die Internationale Energieagentur sehen deutsche Unternehmen in einer guten Position.
Bei der Wasserstofftechnologie sind Japan und die EU führend. Das geht aus einer neuen Studie des Europäischen Patentamts (EPA) und der Internationalen Energieagentur (IEA) hervor. EPA-Präsident António Campinos sagte: „Die Nutzung des Potenzials von Wasserstoff ist ein wesentlicher Bestandteil der Strategie Europas, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.“
Die neuen Schwergewichte bei Wasserstoffpatenten sind der Studie zufolge Unternehmen aus der Automobil- und Chemieindustrie, die sich auf Elektrolyse- und Brennstoffzellentechnologien konzentrieren. Der Elektrolyseur kann mit Strom aus Wind- und Solaranlagen Wasserstoff erzeugen, um Energie zu speichern. “Die innovativsten Regionen konkurrieren jetzt um die erste Phase der industriellen Einführung, und die Daten deuten darauf hin, dass Europa eine führende Position als Standort für Investitionen in neue Produktionskapazitäten für Elektrolyseure einnimmt.”
Die weltweit führenden Bewerber aus der EU
Heute wird Wasserstoff hauptsächlich aus Erdgas hergestellt. Der Studie zufolge bewegt sich die Innovation jedoch “in Richtung emissionsarmer Lösungen, wobei die EU und Japan führend sind und die USA an Boden verlieren”. Japan sicherte sich 24 Prozent aller zwischen 2011 und 2020 erteilten Wasserstoffpatente, die USA 20 Prozent und Deutschland 11 Prozent. Laut EPA erreichte die EU insgesamt 24 Prozent und China 4 Prozent.
Der französische Gasproduzent Air Liquide und sein deutsch-amerikanischer Konkurrent Linde haben die etablierte Wasserstofftechnologie in Patenten überholt. Auch BASF, Siemens und Bosch gehören zu den weltweit führenden Bewerbern. München und das Ruhrgebiet gehören ebenso wie Paris zu den zehn weltweit führenden Regionen für Wasserstofftechnologie. In Deutschland gibt es auch viele Anmeldungen aus Frankfurt, Stuttgart und Nürnberg.
Es wird hauptsächlich in der Automobilindustrie verwendet
Die meisten Innovationen für Anwendungen finden sich in der Automobilindustrie. Die Hauptbewerber sind japanische und koreanische Unternehmen, insbesondere Toyota, Hyundai und Honda. Bei anderen industriellen Anwendungen sehen EPA und IEA noch zu wenig Innovation. Wasserstoff wird für die Schwerindustrie, für den Fernverkehr, für Schiffe und Flugzeuge benötigt.
Auch in der Düngemittelproduktion gebe es kaum andere saubere Alternativen zu fossilen Brennstoffen, sagte IEA-Direktor Fatih Birol. Die Stahlproduktion ist ein Lichtblick: Die Zahl der Patentanmeldungen ist zuletzt gestiegen. (dpa)